Seit dem letzten Artikel hat sich der Trading Setup Analyzer deutlich weiterentwickelt.
Ziel bleibt gleich: Anfängern wie Fortgeschrittenen zu helfen, Marktbewegungen strukturiert zu verstehen,
statt nur „aus dem Bauch“ zu traden.
Neu ist vor allem: mehr Märkte, ein zusätzlicher Tages-Chart, feinere Trendlinien, ein Mikro-Impuls-Modul
und eine aufgeräumte config.php, mit der sich die App gezielt anpassen lässt.
Mehr Märkte & ein zusätzlicher Tages-Chart
Früher fokussierte sich der Analyzer vor allem auf die großen Coins wie Bitcoin und Ethereum in den Zeitrahmen 1m, 15m, 1h und 4h. Inzwischen wurde das Spektrum erweitert:
- Neue Symbole: Neben
BTCUSDTundETHUSDTsind jetzt auchSOLUSDT,XRPUSDTundPAXGUSDT(Gold) verfügbar. Gesteuert wird das über$ALL_SYMBOLSin derconfig.php. - Neues Timeframe 1d: Zusätzlich zu 1m, 15m, 1h und 4h gibt es nun das
1d-Intervall. Dadurch kann der Analyzer auch Tages-Strukturen bewerten – hilfreich, um Intraday-Signale besser im Gesamtbild einzuordnen. - Erweiterte Historie: Die Einträge in
$ALL_INTERVALSlegen fest, wie viele Kerzen pro Zeitrahmen geladen werden (z. B.'4h' => [800, 400],'1d' => [365, 100]). Kurz gesagt: Mehr Historie, mehr Kontext.
Für dich als Nutzer bedeutet das: Du kannst jetzt dieselbe Logik für Krypto-Majors, Altcoins und sogar Gold nutzen – vom kurzfristigen Scalping bis hin zum Blick auf den Tages-Trend.
Was hat sich in der config.php konkret geändert?
Die config.php ist das technische Herzstück der App.
Viele Dinge laufen „unsichtbar“ im Hintergrund, beeinflussen aber direkt, wie die Signale aussehen.
Im Vergleich zum letzten Artikel haben sich hier mehrere Punkte geändert oder wurden deutlich erweitert.
1. REMOTE_BASE statt nur REMOTE_WALLS_BASE
In der älteren Version wurde meist über REMOTE_WALLS_BASE gesprochen.
Heute liegt die Basis-URL in $GLOBALS['REMOTE_BASE'].
Dahinter steckt die Idee, dass der Analyzer sich auf Wunsch mit einem Server synchronisiert, der im Hintergrund Daten (z. B. Orderbuch-Wände) aktuell hält. Gerade wenn du lokal (z. B. auf einem Windows-Rechner mit Laragon) arbeitest, bekommst du so trotzdem saubere Live-Daten vom Server.
2. Trendlinien-Konfiguration für den Chart-Viewer
Neu und sichtbar im Chart-Viewer: automatisch berechnete Trendlinien mit zugehörigen Zonen.
Gesteuert wird das über $TREND_LINES pro Timeframe (z. B. 15m, 1h, 4h).
- max_bars: Wie weit in der Vergangenheit nach relevanten Hochs/Tiefs gesucht wird.
- min_touches: Wie oft eine Linie „getestet“ wurde, bevor sie als Trendlinie gilt.
- tol_rel / max_break_rel: Toleranzen, wie nah der Preis an der Linie/Zone liegen muss, um als Touch oder Bruch zu zählen.
- ignore_last_bars: Die letzten Kerzen am rechten Rand werden nicht als Pivot verwendet, sondern dienen als „Testzone“. So verbiegen spontane Spikes die Trendlinie nicht mehr.
Für dich in der Praxis: Du siehst saubere, automatisch erzeugte Trendzonen, ohne selbst Linien in den Chart zeichnen zu müssen – und ohne dass jede kleine Zuckung alles „umzeichnet“.
3. Chart-Export & High-Res-Screenshots
Ebenfalls neu ist die zentrale Chart-Export-Konfiguration $CHART_EXPORT_CFG:
- aspect: Seitenverhältnis – z. B.
'auto','16:9'oder'9:16'für Social-Media-Posts. - scale: Auflösungs-Faktor (z. B.
2für doppelte Auflösung). So lassen sich hochauflösende Screenshots oder WebM-Exports direkt aus dem Chart erzeugen. - time: Optionale Dauer für automatische Video-/Export-Stopps.
Für Einsteiger heißt das: Du kannst Setups dokumentieren, teilen oder in deinem Trading-Journal sauber ablegen – ohne externe Screenshot-Tools.
4. Mikro-Impulse – Feintuning mit z-Score & RSI
Ein größerer Sprung ist die neue Mikro-Impuls-Konfiguration.
In der config.php finden sich drei Ebenen:
$MI_CFG_BY_SYMBOL: Feineinstellungen pro Symbol (z. B. BTC, ETH, SOL, XRP, PAXG) und Timeframe (15m, 1h).$MI_CFG_BY_BASE: Profile pro Basis-Asset (BTC, ETH, SOL, XRP, PAXG), falls es kein symbol-spezifisches Profil gibt.$MI_DEFAULT_CFG: Fallback, wenn nichts Spezielles definiert ist.
Ohne ins Formeldetail zu gehen: Diese Werte steuern, wann der Analyzer einen kleinen, aber bedeutenden Impuls erkennt (z. B. durch z-Score und RSI) – etwa Überdehnungen in einer Keltner-Band-Logik. Für dich als Einsteiger läuft das im Hintergrund: Du musst nichts einstellen, profitierst aber von sensibleren Einstiegs- und Ausstiegs-Hinweisen.
5. Orderblock-Limits & Aufräum-Logik
Damit der Chart nicht mit Zonen überladen wird, gibt es jetzt globale Grenzen:
OB_MAX_ZONES: Maximale Zahl gefundener Orderblocks insgesamt.OB_MAX_ZONES_PER_DIR: Wie viele Zonen pro Richtung (Long/Short) am Ende übrig bleiben.
Das sorgt dafür, dass du nur die wichtigsten Orderblocks im Blick hast – statt in einer unübersichtlichen „Zonen-Wolke“ zu ertrinken.
6. Stabilität, Debug & Verbindungssicherheit
In der aktuellen Version wurden mehrere Punkte ergänzt, die du selten direkt siehst, die aber für einen stabilen Betrieb wichtig sind:
- SW_DEBUG_FORCE / SW_DEBUG_MAX_KEEP: Steuern, wie viele Debug-Blöcke intern gehalten werden. Das hilft bei der Fehlersuche, ohne die Live-Nutzung zu stören.
- CRON_API_TOKEN: Ein Token schützt externe Cron-Aufrufe (z. B. zum Aktualisieren von Daten) vor unautorisierten Zugriffen.
- TLS-Einstellungen (TLS_CA_EXTRA, TLS_ALLOW_SYSTEM_STORE, TLS_DEBUG_VERBOSE): Diese Optionen verbessern die SSL/TLS-Verbindung zu externen APIs (z. B. Binance, Remote-Server). Ergebnis: weniger Zertifikats-Fehler und stabilere Datenfeeds.
- ENABLE_CONSOLE_LOG: Schaltet erweiterte Logs zu Debug-Zwecken ein oder aus. In der Entwicklung sehr hilfreich, in der Produktion eher zurückhaltend genutzt.
Kurz gesagt: Unter der Haube ist die App robuster geworden – gerade für Nutzer, die sie lokal und mit eigenem Server/Hosting betreiben.
Was bleibt wie gehabt?
Die Funktionen aus dem vorherigen Artikel sind weiterhin an Bord und wurden eher verfeinert als verändert:
- Sliders & Profile: Trend (monatlich/täglich), Toleranz, Volatilität, Struktur, Modul-Gewichte.
- Backtester: Überprüfe, wie sich ein Signal in der Vergangenheit geschlagen hätte.
- KI-Analyse: Mit eigenem OpenAI-API-Key kannst du Signale automatisch kommentieren lassen.
- Futures-Sentiment & Trading Performance Overview: Sentiment als Stimmungs-Check und CRV-Rechner samt Trade-Log als Basis für dein persönliches Performance-Tracking.
Der Unterschied: Diese Module greifen inzwischen auf eine stabilere, flexiblere Basis
in der config.php zurück und profitieren von den neuen Märkten, Timeframes, Trendlinien
und Mikro-Impuls-Filtern.
Fazit: Mehr Tiefe, gleiche Idee – Struktur statt Bauchgefühl
Der Trading Setup Analyzer hat sich von einer reinen Signal-App zu einem flexiblen Werkzeugkasten entwickelt:
- Mehr Märkte (inkl. Gold) und ein zusätzlicher Tages-Chart.
- Automatische Trendlinien mit klaren Zonen statt Linien-Chaos.
- Mikro-Impulse, die feine Überdehnungen und Reversionen erfassen.
- Konfigurierbare Limits für Orderblocks und Demo-Funktionen.
- Stabilere Verbindungen und bessere Debug-Möglichkeiten im Hintergrund.
Für Einsteiger heißt das: Du musst nicht alles verstehen oder anfassen, was in der config.php steht.
Wichtig ist nur zu wissen, dass dort geregelt ist, wie streng, wie vorsichtig
und wie detailliert der Analyzer arbeitet.
Wer später tiefer einsteigen will, kann über diese Datei das Verhalten gezielt an den eigenen Trading-Stil anpassen.
